Buchempfehlungen

Bild von Nino Carè auf Pixabay

Buchempfehlungen


Hermann Theisen / Helmut Donat (Hrsg.), Bedrohter Diskurs. Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg, Donat-Verlag 2024


von Helmuth Weiss

29.08.2024

Über den Krieg in der Ukraine sind mittlerweile eine Reihe von Büchern und zahlreiche Artikel erschienen, die dieses entsetzliche Gemetzel aus Sicht der jeweiligen Autoren beleuchten. Warum also die Besprechung eines weiteren Buches über den Krieg, ist inzwischen nicht alles gesagt, die Argumente auf dem Tisch ?

Die Bedeutung des Textes liegt zum einen darin, dass hier 57 Autorinnen und Autoren, dem beschränkten Platz geschuldet, in knapper und zugespitzter Form ihre Sicht dieses blutigen Dramas darlegen können und durch die Vielzahl der Stimmen unterschiedliche Argumentationslinien und Sichtweisen in einem Buch aufeinander treffen, wie es bislang nicht geschehen ist. Die lange Liste der Beitragenden reicht von prominenten Namen bis hin zu Autorinnen und Autoren, die einer größeren Öffentlichkeit bisher eher nicht geläufig sein dürften, deren Sachkenntnis und Argumente nicht minder eines größeren Zuspruchs wert sind. Die Liste der Beitragenden reicht von Franz Alt, Peter Brandt, Christoph Butterwegge, Eugen Drewermann, Gabriele Krone-Schmalz bis hin zu Heribert Prantl, Michael von der Schulenburg, Joachim Schuster, Günter Verheugen, Sahra Wagenknecht und Andreas Zumach, um nur einige der bekannteren Autorinnen und Autoren zu erwähnen.


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Notwendige Aufklärung
»Kommen die Juden weg, weil sie böse Menschen sind?«
Ein Kinderbuch gegen Antisemitismus


von Helmut Donat

08.04.2024

»Es sind Menschen wie wir. Von mir aus können sie bleiben« – das sagt der Vater des zehnjährigen Harry, als die Familie stumm und ohnmächtig zusehen muss, wie im Sommer 1942, inmitten des Zweiten Weltkrieges, immer mehr Familien aus ihrer Straße über Nacht verschwinden. Eine Aussage, die angesichts der geheimen »Remigrations«-Konferenz in Potsdam aktueller nicht sein könnte. Auch in unserer Gesellschaft sind Diskriminierungen von Minderheiten und Ausgrenzungen an der Tagesordnung. In der Flüchtlingsdebatte ist die Ablehnung von Menschen, die in unserem Land um Hilfe suchen, besonders hervorgetreten. Statt ihre Lage, von Krieg, Elend und Ausweglosigkeit geprägt, zu verstehen, rückten Fehlinformationen und sogenannte Fake News in den Vordergrund, die den eigentlichen Kern unseres Seins, die Vielfalt des Lebens und die Menschlichkeit an sich, lautstark übertönen. Hinzu kommt, dass der Antisemitismus und Rechtsradikalismus in den vergangenen Monaten und Jahren erheblich zugenommen hat.


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Ukrainekrieg und historische Friedensforschung


von Helmut Donat

02.01.2024

Vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges macht es Sinn, sich die historisch-politischen Einsichten der deutschen Friedensbewegung aus dem Zeitraum von 1914 bis 1933 vor Augen zu führen – vor allem aus zwei Gründen: 1. Der organisierte Pazifismus in Deutschland war der profundeste Gegner des militaristisch-nationalistischen Komplexes, deren Vertreter die Geschicke des Volkes bestimmt haben. 2. Die Analysen, Prognosen und Warnungen von führenden Pazifisten sind dem Diskurs über Krieg und Frieden in Vergangenheit und Gegenwart weitgehend entzogen und unbekannt. Die Erinnerung an sie ist von denen systematisch ausgelöscht worden, die von ihnen kraft der ungeschminkten Wahrheit, die sie aussprachen, als Täter, Mitschuldige und Mitläufer entlarvt wurden, und die nicht ruchbar lassen wollten, welche Verantwortung ihnen an dem Irrweg zukommt, der über den Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg zum Holocaust geführt hat.
Der vom Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellte Text von Helmut Donat entstammt dem soeben erschienenen Sammelband »Bedrohter Diskurs. Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg« mit Beiträgen u. a. von Peter Brandt, Christoph Butterwegge, Markus Meckel und Sahra Wagenknecht. Bremen: Donat-Verlag 2024, 368 Seiten.


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Buchtipp:"Putin. Herr des Geschehens?" von Jacques Baud


10.11.23

Die Diskussionen um den Krieg in der Ukraine ist oft von Halbwissen, Vorurteilen und rein ideologischen Konzepten bestimmt, die einer friedlichen Lösung im Wege stehen. Dabei wäre es viel wichtiger, die Vorgeschichte dieses Krieges zu kennen, um einen für beide Seiten erträglichen Ausweg zu finden. Genau dazu leistet Jacques Baud, der selbst an NATO-Missionen in der Ukraine beteiligt war, einen wichtigen Beitrag. Zahlreiche Dokumente aus den USA, der Ukraine, der russischen Opposition und aus internationalen Organisationen ermöglichen einen von Fakten getragenen Blick auf das Drama des Krieges und seinen Ursprung.
Das uns vom Westend Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellte Kapitel aus seinem Buch "Ist die russische Politik die Ursache für die Krise im Donbass?" gibt einen guten Einblick in sein von großem Hintergrundwissen und Tatsachen geprägtes Vorgehen.

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Buchtipp:Ukrainekrieg - Warum Europa eine neue Entspannung braucht. Hrsg. Sandra Kostner und Stefan Luft

von Ekkehard Lentz
01.10.23

In der gegenwärtigen politischen Lage kommt der Band »Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht« gerade zur rechten Zeit. Die beiden Herausgeber Sandra Kostner und Stefan Luft haben zehn weitere Autoren gewonnen, die aus der Perspektive ihrer jeweiligen Fachrichtungen Aspekte des Krieges und seiner Geschichte analysieren. Zwei Autoren sind ehemalige Politiker (Klaus von Dohnanyi und Willy Wimmer). Der thematische Rahmen des Bandes reicht von der Geschichte der russisch-europäischen Beziehungen der vergangenen Jahrhunderte über Analysen zur Vorgeschichte des Krieges, zu den Erfahrungen mit Sanktionen und Wirtschaftskriegen, zur Rolle der Medien in der Kriegsberichterstattung, zur Rolle der Grünen bis hin zu Lehren für eine künftige Entspannungspolitik.

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"Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste"

hrsg. von Kristina Milz und Anja Tuckermann

Als Neuerscheinung zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2023 und auch als Antwort und Hintergrund zum aktuellen EU-Asylkompromiss ist das Buch "Todesursache: Flucht" in der 3. aktualisierten Neuauflage erschienen. Unser Autor Rolf Gössner hat uns seinen Buchbeitrag dazu (Die dunkle Kehrseite unserer westlichen Werte. Zur verdrängten Mitverantwortung Deutschlands, Europas und des Westens für gravierende Fluchtursachen und tödliche Fluchtbedingungen.) dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Mehr Informationen zum Buch am Ende des Beitrags.
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"Ami, it's time to go! Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas".

Von Oskar Lafontaine

Viele Freunde wird er sich mit diesem Buch bei seinen ehemaligen Parteigenossen in der SPD nicht machen, folgt die SPD doch schon seit langem „unseren amerikanischen Freunden“ in außenpolitischen Fragen in vasallenhafter und fast unterwürfiger Art und Weise. Und die erhobenen Vorwürfe, und mögen sie auch noch so schlicht und dümmlich sein, gegen seine Thesen sind auch schon klar: Amerikafeindlich, Putinknecht und ähnliches wird die Runde machen.
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Heile und Herrsche! Eine gesundheitspolitische Tragödie

von Bernd Hontschik

In seinem neuen Buch zieht Bernd Hontschik eine ernüchternde und erschreckende Bilanz unseres Gesundheitswesens. Dem Anspruch nach dem Wohlergehen der Menschen verpflichtet, hat sich unser Gesundheitswesen längst zu einer Gesundheitswirtschaft entwickelt, die dem Profitdenken unterworfen ist. Medizinische Entscheidungen wurden und werden zunehmend dadurch bestimmt, ob und inwieweit sie möglichst hohen Profit abwerfen. Renditedenken bestimmt die Abläufe, zum Schaden eines Großteils der Bevölkerung
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Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger

Von Pascal Bression und Sylvain Dorange

Mit einem Schlag die Welt verändern und verbessern – mag sein, dass Beate Klarsfeld auch von diesem Wunsch geleitet war, als sie dem CDU-Vorsitzenden Kurt Georg Kiesinger am 07. November 1968 auf dem 16. Bundesparteitag der CDU ins Gesicht schlug. Nicht um ihn zu bestrafen, weil er als NSDAP-Mitglied der ersten Stunde und stellvertretender Leiter der Rundfunkpolitischen Abteilung im Reichsaußenministerium schuldig geworden war.
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Die extreme Mitte. Wer die westliche Welt beherrscht. Eine Warnung.

Von Tariq Ali/Heiner Flassbeck/Rainer Mausfeld/Wolfgang Streeck/Peter Wahl. Promedia Verlag 2020

Die Zunahme rechtsextremer Gewalttaten und das Erstarken des rechten Randes unserer Gesellschaft wird zu Recht immer häufiger als nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential für die zunehmende Entdemokratisierung thematisiert. Dabei wird leicht übersehen, dass wir es hier nur mit der Spitze des Eisbergs zu tun haben, die Wurzeln und das Tragegerüst derartiger Anschauungen in der Mitte unserer Gesellschaft zu finden sind und die vielleicht größere Bedrohung darstellen. Das Buch “Die Extreme Mitte” gibt einige Antworten.


"Tam Tam und Tabu. Die Einheit: Drei Jahrzehnte ohne Bewährung.""

von Daniela Dahn und Rainer Mausfeld. Westend Verlag 2020

"Das Jahr 1990 kann als einer der wichtigsten Momente der Nachkriegsgeschichte angesehen werden, da es einzigartige Chancen bot - sowohl für eine internationale Friedensordnung wie auch für eine erneuerte Demokratie, die dann diesen Namen verdiente. Heute wissen wir, dass diese Chancen aus geopolitischen Interessen und denen der Kapitaleigner gezielt blockiert und somit verspielt wurden. Warum war dies, entgegen den großen Hoffnungen der Bevölkerung, so leicht?"
Mit dieser Fragestellung wird das aktuelle, im Westendverlag erschienene Buch von Daniela Dahn und Rainer Mausfeld eröffnet. Die beiden AutorInnen blicken hinter die Fassade der offziellen Verlautbarungen aus Politik und Medien und geben den Blick frei auf die Funktionsweise unserer Demokratie.
Im folgenden Auszüge aus dem Buch (mit freundlicher Genehmigung des Westendverlags) von Daniela Dahn und Rainer Mausfeld.


"Schaden in der Oberleitung. Das geplante Desaster der Deutschen Bahn." Von Arno Luik. Westend Verlag 2019

Arno Luik hat sich mit dem Zustand der Deutschen Bahn und seiner Entwicklung in den letzten Jahrzehnten auseinandergesetzt. Er hat immenses Wissen zusammen getragen und umfassendes Zahlenmaterial vorgelegt. Doch kann man dieses Buch wirklich für viele Menschen als Lektüre empfehlen?
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„Der Triumph der Ungerechtigkeit“. Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert. Von Emmanuel Saez und Gabriel Zucman, Suhrkamp Verlag 2020

Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich in fast allen Ländern immer weiter. Diese Entwicklung gilt es zu stoppen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sich entwickelnden Wirtschaftskrise ab 2020 wird es von allergrößter Bedeutung sein, dass nicht erneut die unteren Bevölkerungsschichten zur Kasse gebeten werden. Die beiden Autoren Emanuel Saez und Gabriel Zucman liefern dazu brauchbare Ansätze.
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„Erkranken schadet Ihrer Gesundheit. Von Bernd Hontschik. Westend Verlag 2020

Der erfahrene Chirurg Bernd Hontschik prangert die Umwandlung unseres Gesundheitssystems in eine profitorientierte Industrie mit all ihren "kranken" Begleiterscheinungen seit vielen Jahren an und fordert dazu auf, zur eigentlichen Bestimmung der Medizin zurückzukehren.
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"Das chinesische Jahrhundert. Die neue Nummer eins ist anders". Von Wolfram Elsner. Westend Verlag 2020

Der Bremer Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Bremen, Wolfram Elsner, will in seinem neuen Buch "Das chinesische Jahrhundert. Die neue Nummer eins ist anders", das Anfang 2020 im Westend Verlag erschien, Fakten gegen Fake News setzen und damit einen Beitrag leisten zu einer seriöseren Diskussion der neuen Weltmacht.
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