Texte zu Bremen
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Das LDW darf nicht sterben

Eins vorweg: der kommunalen Holding Gesundheit Nord mit ihren vier Kliniken droht zum Jahresende 2023 ein Fehlbetrag von 100 Mio Euro. Wie soll und kann das Loch gestopft werden? Droht die Insolvenz? Warten schon private Investoren? Das sind große und hochkomplexes Probleme, für die wir (auch) keine Antwort haben.

Wir wissen nur eins: der Plan, das Klinikum Links-der-Weser komplett zu schließen und mit allen Abteilungen nach Bremen-Mitte zu verpflanzen, ist der helle Wahnsinn und wird nicht funktionieren. Das LdW ist zwar der "Goldesel" in der Holding, aber es wird nicht gelingen, ihn so einfach nach Bremen-Mitte zu verpflanzen, um dort die Löcher in den Bilanzen zu stopfen. Es hat in der Geschichte der Gesundheit Nord in der jüngsten Zeit drei große parlamentarische Untersuchungsausschüsse gegeben, die drei große Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen untersucht und darüber drei ausführliche Berichte (jeweils mit mehreren hundert Seiten) geschrieben haben, die alle sehr, sehr aufschlussreich sind. Aber sie beschreiben Pleiten, Pech und Pannen der Vergangenheit. Wird dieses Projekt der LdW-Schließung die nächste Pleite, wie viele, die wir befragt und interviewt haben, meinen? Wir haben sie in dem Video ausführlich befragt und interviewt: Pflegekräfte, Ärzte, andere Mitarbeiter, Betriebsräte, Sachverständige, Politiker, Beiratsmitglieder ...

Kann die drohende Schließung noch abgewendet werden? Ja, es ist möglich, und dafür brauchen wir Euch alle! Die vielen Gespräche, Proteste, Brandbriefe, Demos, Runden Tische und nicht zuletzt die erfolgreiche Petition haben schon einiges bewirkt. Am 20. September um 18 Uhr im Bürgerhaus Obervieland findet eine öffentliche Regionalkonferenz statt. Mit dem Bürgermeister, der Gesundheitssenatorin, dem Finanzsenator u.v.a.m.

Wenn der öffentliche Protest laut und der öffentliche Druck groß genug sind, wird es möglich sein, dass die Bürgerschaft den verhängnisvollen Beschluss revidiert. "Wer kämpft, kann verlieren! Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"

Die Quellenverweise und die links zu den Langfassungen der Interviews finden sich im umfangreichen Begleitmaterial hier

Einen Flyer für Werbemaßnahmen gibts hier

Ein Projekt von Weltnetz.tv (Video Marlies und Sönke Hundt) mit Unterstützung des Nachdenkseiten-Gesprächskreises Bremen (nachdenken-in-bremen.de)



Einladung zur Veranstaltung: "Quo vadis Europa? Inflation, Rezession und Deindustrialisierung als Folge der westlichen Russland- und Chinapolitik"

Die EU hat - treu und gehorsam im Schlepptau der USA - mittlerweile ihr 11. Sanktionspaket gegen Russland aufgelegt. Aus den USA kommen weitergehende Vorschläge, nämlich durch "sekundäre" Sanktionen auch bisher neutrale Staaten zu verfolgen. Während die USA politisch und ökonomisch profitieren, führt diese Politik in Europa in den wirtschaftsstrategischen Selbstmord (!?) Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und China hinterlassen tiefe Spuren auch in den westlichen Volkswirtschaften. Und - es ist kein Ende des Krieges, etwa durch Diplomatie und Verhandlungen, abzusehen. Für die Veranstaltung konnten wir zwei renommierte Referenten gewinnen.

Folker Hellmeyer ist Chefvolkswirt der Netfonds AG. Er war zuvor Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH und von 2002 - 2007 Chefanalyst der Bremer Landesbank. Sein "Hellmeyer-Report" erscheint täglich und beeinflusst maßgeblich die Meinungsbildung in der Finanzszene.
Prof. Dr. Wolfram Elsner lehrte Volkswirtschaftslehre an der Uni Bremen, ist spezialisiert auf Institutionen- und Innovationsökonomie und war Leiter am Bremer Landesinstitut für Wirtschaftsforschung. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher internationaler Publikationen und Lehrbücher. Internationale Lehraufenthalte führten ihn als Adjunct Professor an die Univ. of Missouri, Kansas City und seit 2015 als Gastprofessor an die School of Economics, Jilin Univ., Changchun, China. Er hat in den letzten Jahren drei viel beachtete Bücher über China geschrieben.

Moderation: Barbara Heller und Prof. Dr. Sönke Hundt
Ort: Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5, 28195 Bremen
Zeit: 27. Juni 2023, 19 Uhr
Veranstalter: Bremer Friedensforum
Die Veranstaltung wird unterstützt von: Aufstehen Bremen; DFG-VK; Nachdenkseiten-Gesprächskreis Bremen; Deutsch_Russische Friedenstage e.V.

Update: Hier gehts zum Video der Veranstaltung vom 27. Juni


Erinnerungen an Heinrich Hannover (Teil 2)
Sein Engagement für Gerechtigkeit und für die Aufarbeitung verdrängter Kapitel Politischer Justiz
von Rolf Gössner

Heinrich Hannover wäre gerne Wirtschaftsanwalt in Bremen geworden. Doch gleich zu Beginn seiner Anwaltstätigkeit 1954 hatte er die Pflichtverteidigung eines Kommunisten übertragen bekommen. Von da an übernahm er weitere Mandate dieser Art. Und er machte dabei die bittere Erfahrung, vor einer im wahrsten Sinne des Wortes „Politischen Justiz“ verteidigen zu müssen - genauer: vor einer politisch motivierten Sondergerichtsbarkeit, die stramm nach antikommunistischer Tradition Kommunist:innen und andere Linke wie „innere Feinde“ behandelte. weiter lesen...

Erinnerungen an Heinrich Hannover (Teil 1)
Berufliche Begegnungen, gemeinsame Projekte, linkspolitische Anliegen
von Rolf Gössner

Der Tod des bundesweit bekannten Anwalts „der kleinen Leute und verfemten Minderheiten“, Heinrich Hannover, weckt in mir starke Erinnerungen an berufliche und persönliche Begegnungen sowie an gemeinsame Projekte. Ende der 1970er Jahre habe ich Heinrich Hannover kennenund schätzen gelernt. Sein Ruf als unerschrockener Strafverteidiger und als Bremer Anwalt von Kriegsdienstverweigerern, Kommunist:innen und widerständigen Menschen eilte ihm voraus. Aber auch sein »Ruf« als »Terroristen-Anwalt«, der ihm von seinen politischen Gegnern verpasst worden ist. weiter lesen...


"Ich will nicht mehr hassen!"
Veranstaltung zum 150. Geburtstag von Heinrich Vogeler
Video von Marlies und Sönke Hundt

Aus Anlass seines 150-jährigen Geburtstages haben der Verein "Gegen das Vergessen - Für Demokratie e.V." und der Donat-Verlag eine Veranstaltungsreihe organisiert. Am 16. Dezember 2022 lasen der Schauspieler Rolf Becker und der Verleger Helmut Donat im Gemeindezentrum Zion in Bremen aus weithin unbekannt gebliebenen Texten über und von Heinrich Vogeler. weiter lesen...


Mahnruf zum Frieden
Zum 150. Geburtstag des Malers, Schriftstellers und radikalen Pazifisten Heinrich Vogeler
von Helmut Donat

Das Interesse an Heinrich Vogeler scheint ungebrochen. Sein 150. Geburtstag am 12. Dezember 2022 hat in seiner Heimatregion ein beachtliches Echo gefunden. Am 11. Dezember strahlt Arte das neue Dokudrama »Heinrich Vogeler: Maler, Genosse, Märtyer« von Marie Noëlle aus. Die Worpsweder Museen zeigten bis November Ausstellungen, die 70.000 Besucher angelockt haben sollen. In Bremen ist dem Ausnahmekünstler ein Vortragszyklus (»Ich will nicht mehr hassen!«) gewidmet, für den Bürgermeister Andreas Bovenschulte die Schirmherrschaft übernommen hat und den der Verein »Gegen Vergessen – für Demokratie« (Region Bremen-Unterweser) und der Donat Verlag organisiert haben. Die Hansestadt verdankt Vogeler ein einzigartiges Meisterwerk, das, vom Bremer Senat in Auftrag gegeben, bis heute große Bewunderung findet: die »Güldenkammer« im Bremer Rathaus, ein 1904/05 im Jugendstil gestaltetes Zimmer, von seinem Schöpfer bis ins kleinste Detail entworfen und verwirklicht – bis hin zur vergoldeten Ledertapete. weiter lesen...

Bahnwerkstatt auf dem "Russenfriedhof" – die Entscheidung steht kurz bevor
von Sönke Hundt

Die Würfel sind gefallen. Alles deutet darauf hin, dass der Senat der Stadt Bremen innerhalb der nächsten Wochen beschließen wird, dass das Gelände an der Reitbrake in Bremen-Oslebshausen, auch bekannt unter der Bezeichnung "Russenfriedhof", freigegeben wird für den Bau einer großen Bahnwerkstatt. Obwohl sich der Landesparteitag der Linkspartei noch zuvor gegen den Bau ausgesprochen hatte, waren auch die beiden Senatorinnen der Linkspartei (in Bremen regiert rot-grün-rot) "umgefallen" und hatten ihre Zustimmung signalisiert. Der französische Bahnkonzern Alstom hat angekündigt, wie der Weserkurier am 16. Januar meldete, "noch im Januar", also in den nächsten Tagen, die notwendigen Unterlagen für den Beginn des Planfeststellungsverfahrens bei der Baubehörde einzureichen. weiter lesen...


Soziale Spaltung in Bremen und Hintergründe der unbezahlbaren Mieten
von Rodolfo Bohnenberger

Kaum ein Bundesland hat prozentual so viele Niedriglöhner, Langzeitarbeitslose und Hartz-IV-Bezieher wie Bremen. Die Corona-Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung haben das dramatisch verschlimmert. In einigen Ortsteilen leben über 50% aller Kinder in Familien mit Hartz IV-Bezug. Auch die seit 2019 regierende SPD/Grüne/Linke Regierungskoalition hat den Trend nicht aufgehalten. Die Zahl der registrierten Langzeitarbeitslosen in SGB II und III Bezug in Stadt Bremen stieg von April 2020 bis April 2021 um 30,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen Hartz-IV-Bezieher stieg um 8,2 % im gleichen Zeitraum. Und gleichzeitig steigen die Mieten und verschlingen für viele bereits 40% oder noch mehr ihres Einkommens. weiter lesen...

Neues zu den jüngsten Skelettfunden auf dem Bremer "Russenfriedhof"
von Sönke Hundt

Entgegen den Erwartungen der Leiterin der Landesarchäologie Bremen sind auf dem "Russenfriedhof" in Bremen-Oslebshausen nun neun vollständige Skelette gefunden worden. Schon anhand der bisherigen Funde (1 Schädel, 70 Erkennungsmarken, viele Knochenfunde) war für die die Bürgerinitiative "Oslebshausen und Umzu" und das Bremer Friedensforum der Schluss zwingend, dass die damalige Exhumierung und Umbettung der Leichen im Jahre 1948 unvollständig war und das Areal deshalb seinen Charakter als Kriegsgräberstätte niemals verloren hat. weiter lesen...


Die Vergessenen vom "Russenfriedhof" in Bremen-Oslebshausen
von Sönke Hundt

In Bremen gibt es Pläne, im Stadtteil Oslebshausen eine große Bahnwerkstatt zu errichten, ausgerechnet dort, wo während der Nazi-Zeit hunderte von Toten begraben wurden, vorwiegend aus der Sowjetunion und Polen, die aus den Internierungslagern der "Rüstungshochburg" Bremen stammten. Mitglieder einer Bürgerinitiative und des Friedensforums fordern den Stopp aller Planungen und die Einrichtung einer Kriegsgräbergedenkstätte am Ort des sog. "Russenfriedhofs". weiter lesen...

Friedrich Engels' Bremer Lehrjahre
von Johann-Günther König

Der demokratische Sozialist Friedrich Engels wird im November 2020 200 Jahre alt. Wenig bekannt ist, dass er die Zeit von August 1838 bis März 1841 in Bremen verbrachte, wo er sich schnell einen Namen als anerkannter Publizist machte und wo der Grundstein gelegt wurde für all das, was ihn später zu einem führenden Kopf der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung werden ließ. weiter lesen...


Digitalisierung der Schulen
von Peter Köster

Unserer Gesellschaft ist die Bildung der Nachwachsenden nicht genügend Geld für eine individuelle pädagogische Betreuung wert. Das spricht sich langsam aber sicher herum und findet allmählich auch kritische Beachtung der Parteien, wenn auch bisher fast nur in den Wahlprogrammen. Der globale ökonomische Wettbewerb treibt sie zu dieser Erkenntnis angesichts der Tatsache, dass viele konkurrierende Staaten einen erheblich höheren Anteil ihres Inlandprodukts in die Bildung investieren.
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Bildungspolitik in Bremen
von Peter Köster

Im Gegensatz zum Getöse der Landespolitiker gibt es in Wahrheit wenige Politikfelder, auf denen Landespolitik wirkliche Gestaltungsmöglichkeiten hat. Ein wesentliches gerade unter gesellschaftspolitischen Aspekten stellt die Bildungspolitik dar. Im Wahlprogramm „Zukunft Bremen 2035“, das gewissermaßen die Bündelung der Positionen in den gegenwärtigen Regierungsparteien darstellt, wird die Forderung aufgestellt, den finanziellen Standard in der Schulpolitik auf den der anderen Bundesländer zu heben. Das führt genauer betrachtet in die Irre...
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